
Autofahren in Namibia
Das Autofahren in Namibia ist ein einzigartiges Erlebnis, erfordert jedoch besondere Vorsicht und Vorbereitung. Während eures Roadtrips werdet ihr viel Zeit im Auto und hinter dem Steuer verbringen. Namibia ist ein großes Land und zwischen den touristischen Highlights erstrecken sich hunderte von Kilometern, die zurückgelegt werden müssen. Ich möchte euch für das Autofahren in Namibia ein paar wertvolle Tipps mitgeben. Auf den Straßen von Namibia gilt es Einiges zu beachten, um die eigene Sicherheit und auch die der anderen Verkehrsteilnehmer sicherzustellen.
Fakten &
Infos rund um
Autofahren
Namibia hat eines der besten Straßennetze Afrikas, aber nur ein kleiner Teil ist asphaltiert – der Großteil besteht aus Schotterpisten.
Polizeikontrollen mit Small Talk: Verkehrskontrollen gehören dazu, oft mit freundlichem Plausch – also einfach entspannt bleiben!
„Wellblechpisten“: Manche Schotterstraßen haben so viele Wellen, dass sie sich anfühlen wie eine Offroad-Achterbahn. Sie erzeugen bei der richtigen Geschwindigkeit eine Art rhythmischen Brummton – ein improvisiertes „Straßenlied“ für dein Namibia-Abenteuer!
„Namibian Car Wash“: Nach jeder Schotterstraßenfahrt ist das Auto so eingestaubt, dass man es kaum wiedererkennt – eine „Gratis-Autowäsche“ gibt’s beim nächsten Regenschauer!
Namibia bietet als Selbstfahrerland ein echtes Abenteuer – mit den richtigen Tipps und einer Portion Humor wird jede Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis!
"GPS sagt 3 Stunden – Realität sagt 6" – Google Maps unterschätzt oft die Fahrzeiten auf Schotterstraßen. Immer großzügig Zeit einplanen – und genug Snacks mitnehmen!
Führerschein
Für das Fahren in Namibia wird der internationale Führerschein benötigt, der nur in Verbindung mit dem nationalen Führerschein gültig ist.
Der internationale Führerschein ist in der Regel drei Jahre gültig und kann bei der örtlichen Führerschein-/ Zulassungsstelle mithilfe eines Formulars und eines biometrischen Passbilds beantragt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine beglaubigte englische Übersetzung des Führerscheins bei einem anerkannten Übersetzungsbüro zu erhalten.
Einige Mietwagenfirmen in Namibia verlangen die Vorlage eines internationalen Führerscheins oder einer englischen Übersetzung des nationalen Führerscheins. Zwingend erforderlich wird der internationale Führerschein bei Überschreitung der Landesgrenzen - Achtung: Oft nicht von der Autovermietung gewünscht!
Geschwindigkeit
In Namibia gelten die folgenden allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen.
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Innerorts: 60 km/h.
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Außerorts auf asphaltierten Straßen: 120 km/h.
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Außerorts auf Schotterstraßen: 80 km/h.
An diese Geschwindigkeiten sollte man sich dringend halten. Es ist wichtig zu beachten, dass auf Schotterstraßen besondere Vorsicht geboten ist. Generell sollte auf den Gravel Roads eine Geschwindigkeit von 80 km/h nicht überschritten werden. Viele Autovermietungen und das Auswärtige Amt empfehlen jedoch, nicht schneller als 60 bis 70 km/h zu fahren, um die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten und Unfälle zu vermeiden. Als Tourist unterschätzt man schnell einmal die Eigenarten des Pistenfahrens. Abrupte Lenkbewegungen oder zu hohe Geschwindigkeit können zu Schleudern und Unfällen führen.
Zudem können in Nationalparks abweichende Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten, die in der Regel ausgeschildert sind. Es ist daher ratsam, stets auf die aktuelle Beschilderung zu achten und die Fahrweise den Straßen- und Wetterbedingungen anzupassen. Insbesondere bei entgegenkommenden Autos und dem starken Staubaufkommen, sollte das Überholen unterlassen und die Geschwindigkeit reduziert werden.
Weitere Hinweise und Tipps:
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Bitte lasst euch nicht von den Einheimischen zu schnelleren Geschwindigkeiten verleiten! Diese sind oft viel zu schnell auf Gravel Roads unterwegs.
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Beachtet bitte zudem, dass ihr bei dem meisten Autovermietungen auch nur bis 80km/h auf Gravelroads versichert seid!
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Wellenbildung auf Schotterstraße: Reduziert auf Wellblech-Pisten die Geschwindigkeit, um Kontrolle zu behalten.
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Tiere auf der Fahrbahn: Besonders in ländlichen Gegenden können Wildtiere oder Kühe plötzlich auftauchen – vorsichtig fahren!
Linksverkehr
In Namibia herrscht Linksverkehr, was für Reisende aus Deutschland und anderen Ländern mit Rechtsverkehr eine Umstellung bedeutet. Ich möchte euch ein paar Allgemeine Hinweise und Tipps mit auf den Weg geben:
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Lenkrad: Die meisten Fahrzeuge haben das Lenkrad auf der rechten Seite. Geschalten wird dann mit der linken anstelle mit der rechten Hand.
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Spur halten: Gerade nach Pausen oder beim Abbiegen besteht die Gefahr, unbewusst auf die rechte Fahrbahnseite zu wechseln. Um nicht zu weit auf die rechte Seite
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Überholen: Es wird auf der rechten Seite überholt. Besonders auf Schotterstraßen sollte man vorsichtig sein, da Staubwolken die Sicht behindern können.
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Kreisverkehre: Der Verkehr im Kreisverkehr fließt im Uhrzeigersinn, also nach rechts und somit in die entgegengesetzte Richtung zu Europa. Einfahrende Fahrzeuge müssen Vorfahrt gewähren.
Passt bitte besonders bei den ersten Kreuzungen und Kreisverkehren auf und orientiert euch an dem Auto vor euch.
Vorfahrt & Verkehrsregeln
Grundsätzlich ist die Vorfahrt wie gewohnt durch Schilder bzw. durch Haupt- und Nebenstraßen geregelt.
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Allgemeine Regel: In Namibia gilt "Rechts vor Links", wie in Deutschland.
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4-Way Stopp: An Kreuzungen mit Stoppschildern ist oft unklar, wer Vorfahrt hat. Es besteht der Grundsatz: Wer zuerst ankommt, fährt zuerst (Vorsicht!). Am besten man hält Blickkontakt mit den weiteren Verkehrsteilnehmern. Taxifahrer in Namibia halten sich an keine Regeln.
Zwei Fun Facts:
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Wisst ihr, wie man Touristen in Namibia am einfachsten erkennt? Anstelle zu blinken aktivieren sie den Scheibenwischer. Wenn das Lenkrad sich auf der rechten Seite des Autos befindet, bedeutet das zugleich, dass auch Blinker und Scheibenwischer vertauscht sind. Das führt anfangs oft zu Verwechslungen. Daran gewähnt man sich aber sehr schnell!
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Taxifahrer werden oft "Kudus" genannt, weil sie machen was sie wollen. So wie die Tiere.
Tanken
Basierend auf der geringen Bevölkerungsdichte und Besiedlung von Namibia ist ebenfalls die Anzahl an Tankstellen auf eurer Reiseroute überschaubar. Orientieren kann man sich sehr gut an den Städten, grundsätzlich gilt jedoch: immer tanken, wenn es möglich ist. Lieber einmal zu viel tanken als einmal zu wenig. Es kann durchaus mal vorkommen, dass eine der abgelegeneren Tankstellen kurzfristig keinen Sprit mehr zur Verfügung hat. Uns ist das zum Glück bisher nicht passiert.
Am besten ihr informiert euch vor Antritt eurer Reise, wo entlang der bevorstehenden Route sich Tankstellen befinden. Sehr hilfreich ist hierbei die Landkarte von Tracks4 Afrika. Dort sind alle Tankstellen eingezeichnet.
In Namibia ist es zudem üblich, dass man nicht selbst tankt. Fährt man an eine der Tanksäulen heran, übernimmt der Tankwart das Tanken. Diesen könnt ihr bitten für einen bestimmte Summe (bspw. 200 N$) zu tanken oder ihr bittet ihn um einem "Refill". Hierbei wird das Auto komplett vollgetankt. Im Gegenzug ist es üblich, dem Tankwart ein Trinkgeld zu geben.
Weitere Leistungen: Als zusätzliche Leistung könnt ihr eure Scheiben reinigen lassen - meist fragt der Tankwart nicht mal und macht das automatisch. Außerdem ist es empfehlenswert in regelmäßigen Abständen, vor allem wenn man viel "Gravel Road" fährt, den Reifendruck prüfen zu lassen. Fährt man ausschließlich auf Schotterpisten und Teerstraßen sollte der Druck bei 1.8 Bar liegen.
Zahlungsart: Bis auf wenige Ausnahmen akzeptieren die Tankstellen eine Kreditkartenzahlung. Bei uns kam es ca. 2-3 Mal vor, dass wir ausschließlich mit Bargeld zahlen konnten. Die Spritpreise lagen im Mai 2023 bei ca. 19-22 NAD
Noch ein weiterer Tipp: Tankt das Auto unbedingt nochmal vor Etosha voll. Dort fährt man mehr Kilometer als man vielleicht vermutet und der Sprit im Park ist nicht gerade günstig. Mit der Nähe zu touristischen Highlights steigen auch die Preise.
Navigation
Für die Navigation in Namibia stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die je nach Region und Verfügbarkeit des Mobilfunknetzes variieren können.
Die Internetverbindung lässt in Namibia vor allem in abgelegeneren Gegenden oft zu wünschen übrig, sodass ihr euch nicht auf Google Maps oder andere internetbasierte Navigationsdienste verlassen solltet.
Das Straßennetz in Namibia ist jedoch sehr überschaubar, sodass die Navigation sehr einfach erscheint und ich mich mit nur wenigen Hilfsmitteln immer sehr gut zurecht gefunden habe.
Ihr habt mehrere Optionen eure Navigation sicherzustellen:
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Landkarte: Auch wenn es etwas oldschool erscheinen mag, aber mein absoluter Favorit für die Navigation ist eine Landkarte in Papierform. Empfehlung: Tracks4Africa. Diese speziell für Afrika entwickelte Kartenlösung bietet detaillierte Informationen, insbesondere für abgelegene Gebiete. Sie gibt zugleich die Distanz in KM und die Reisezeit in Std/min an. Außerdem sind Tankstellen, Unterkünfte, Touristenhotspots usw. darauf vermerkt.
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Navi: Viele Mietwagenfirmen in Namibia statten ihre Fahrzeuge mit GPS-Geräten aus, die ebenfalls mit Tracks4Africa-Karten ausgestattet sind. Wir haben unser Navigationsgerät jedoch selten benutzt und auf Alternativen zurückgegriffen.
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Google Maps und Maps.me: In städtischen Gebieten funktioniert die Apps zuverlässig. Für ländliche Regionen kann die Genauigkeit jedoch variieren. Beide Apps bieten die Möglichkeit Karten für die Offline-Nutzung herunterzuladen, um auch ohne Internetverbindung navigieren zu können.
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Tracks4Africa App: Die bereits erwähnte Tracks4Africa Karte ist ebenfalls als App verfügbar. Als Travel-Guide zeigt sie euch zudem euren aktuellen GPS Standort, Tankstellen, Unterkünfte, Touristenhotspots & co
Empfehlung: Plant eure Route bereits im Voraus und stellt sicher, dass ihr über ausreichend Informationen zu den Straßenbedingungen verfügt, da einige Straßen, insbesondere Schotterpisten, herausfordernd sein können. Zudem würde ich aufgrund der begrenzten Mobilfunkabdeckung in vielen Teilen Namibias immer das Kartenmaterial vorab herunterzuladen oder physische Karten mitführen.
Reifendruck und Wechsel
Habt ihr schon einmal einen Reifen gewechselt? Falls nein, dann solltet ihr das schnellstmöglich vor eurer Namibia-Reise nachholen. Es wird empfohlen, vor der Reise mindestens einmal einen Reifenwechsel zu üben, um im Bedarfsfall vorbereitet zu sein. Aufgrund der Straßenbedingungen in Namibia ist es unerlässlich, mit dem Reifenwechsel vertraut zu sein. Die Wahrscheinlichkeit einen platten Reifen zu haben, ist in Namibia um ein Deutliches höher als in der Heimat.
Zudem sind die Straßenverhältnisse anspruchsvoll und erfordern besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich des Reifendrucks. So ist es wichtig, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren und bei jedem Tankstopp gegebenenfalls anzupassen. Nach Fahrten auf unbefestigten Straßen sollte der Druck wieder auf das normale Niveau gebracht werden, insbesondere vor Fahrten auf asphaltierten Straßen. Auf Gravelroads kann der Reifendruck schnell sinken, sodass ich den Reifendruck in der Regel bei jedem Tankstopp kontrollieren und auf 1.8 Bar auffüllen lasse.
Der empfohlene Reindruck:
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Asphaltierte Straßen: Hier sollte der vom Fahrzeughersteller empfohlene Reifendruck beibehalten werden, in der Regel zwischen 2,0 und 2,5 bar
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Schotterstraßen: Es ist ratsam, den Reifendruck um etwa 10-20% des normalen Drucks zu reduzieren, um die Bodenhaftung zu verbessern und das Risiko von Reifenpannen zu verringern.
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Sandige Passagen: In sehr sandigen Gebieten (bspw. Sossuvlei) kann eine weitere Reduzierung des Reifendrucks sinnvoll sein, um ein Festfahren im Sand zu vermeiden.
Informiert euch bei der Abholung eures Mietwagens über des von der Autovermietung empfohlenen Reifendrucks für das von euch angemietete Auto.
Tipps:
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Beachtet, dass die Wahrscheinlichkeit eines platten Reifens deutlich mit der gefahrenen Geschwindigkeit korrelieren kann. Haltet ihr euch an die Geschwindigkeitsbeschränkungen, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit eines platten Reifens.
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Schließt am besten bei eurer Autovermietung eine Versicherung für Reifen mit ab. Dafür zahlt ihr zwar einen kleinen Obulus, dafür fallen für euch aber keine weiteren Kosten für kaputte Reifen an. Und die Reifen für 4x4 Autos können teuer sein.
Fahrzeiten- und Strecken
In Namibia sind die Entfernungen zwischen den Orten oft groß, und die Straßenverhältnisse erfordern eine angepasste Fahrweise. Daher sollten man bei der Routenplanung einige Punkte berücksichtigen:
Empfohlene Kilometer pro Tag:
Eine Fahrtstrecke in Namibia nimmt im Vergleich zu europäischen Straßen deutlich mehr Zeit in Anspruch und verlangt insbesondere auf Gravel Roads eine deutlich höhere Aufmerksamkeit. Infolgedessen ist es empfehlenswert, weniger Fahrkilometer an einem Tag zurückzulegen. Ein guter Richtwert ist: Für 100KM Schotterstraße braucht man ca. 2. Stunden. Demnach solltet ihr eine Tagesgrenze von 500km auf keinen Fall überschreiten und vor Tageslicht an eurem Ziel ankommen.
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Asphaltierte Straßen: 300–500 km pro Tag sind machbar, wenn es sich um Hauptverbindungsstraßen handelt.
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Schotterstraßen: 200–350 km pro Tag sind realistisch, da die Geschwindigkeit reduziert werden sollte.
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In Nationalparks: 100–200 km pro Tag reichen oft aus, da langsames Fahren erforderlich ist.
Wenn ihr Strecken selbst plant, nehmt euch am besten die Tracks4Afrika Karte zur Hand. Auf dieser Karte sind die Fahrzeiten pro Streckenabschnitt vermerkt. Das hilft euch, den Fahraufwand richtig einzuschätzen und die Tage nicht zu voll zu packen.
Zusätzliche Faktoren
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Dunkelheit: Das Fahren nach Sonnenuntergang sollte unterlassen werden. Nachtfahrten sind gefährlich und sollten vermieden werden. Dies hat vor allem den Grund, dass Wildtiere auf das Licht der Scheinwerfer reagieren und gegebenenfalls vor das Auto laufen können. Dies hat meist schwere Autopannen zur Folge.
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Stopps & Fotopausen: Landschaftliche Highlights und Wildtiere laden oft zum Anhalten ein – planen hierfür genügend Zeit ein.
Plant realistische Tagesetappen ein, um stressfrei zu reisen und die beeindruckende Landschaft Namibias in vollen Zügen zu genießen.
Parken
Das Parken in Namibia ist in der Regel unkompliziert, aber es gibt einige Dinge zu beachten, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Generell gilt:
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Kein Parken auf unbewachten Straßen über Nacht (und Tag): Nutzt immer gesicherte Hotelparkplätze oder bewachte Parkplätze.
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Wertsachen nicht sichtbar im Auto lassen: Wertgegenstände verleiten zu Einbrüchen und kriminellen Handlungen. Tragt eure Wertsachen im Idealfall bei euch oder verstaut sie nicht sichtbar im Auto.
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Türen immer abschließen: Auch bei kurzen Stopps oder an Ampeln
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Parkwächter: Offizielle Parkplatzwächter erkennt man an Warnwesten – ein kleines Trinkgeld ist üblich.
Um euch vor Überfällen oder sonstigen kriminellen Handlungen zu schützen solltet ihr euer Auto im besten Fall ausschließlich auf bewachten Parkplätzen abstellen. Die meisten Supermärkte haben in der Regel eigene Parkwächter, welche für die Sicherheit auf den Parkplätzen sorgen. Ihr könnte diese explizit auffordern, auf euer Auto für ein kleines Trinkgeld aufzupassen.
Solltet ihr mal keinen bewachten Parkplatz finden, seid kreativ. So haben wir in Lüderitz einen Wächter eines kleines Hostels, der vor der Türe Wache geschoben hat, gefragt, ob er doch bitte für die nächste Stunde auf unser Auto aufpassen kann. Selbstverständlich im Gegenzug für ein entsprechendes Trinkgeld. Achtet auf eure Bauchgefühl und stellt euer Auto nur ab, wenn ihr es es für sicher erachtet.
Weitere Parkregeln:
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Gelbe Markierungen: Parkverbot!
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Nationalparks: Parken nur auf gekennzeichneten Flächen und ausgeschriebenen Stopps. Achtung vor Wildtieren!
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Schotterpisten: Parken immer so, dass ihr gut sichtbar seid und keine anderen Fahrzeuge behindert.
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Sandige Gebiete: Achtet auf einen festen Untergrund – es besteht die Gefahr, sich festzufahren.
Polizeikontrollen
In Namibia gibt es regelmäßig Polizeikontrollen auf Hauptstraßen und in Städten. Diese dienen hauptsächlich der Verkehrssicherheit, der Kontrolle von Fahrzeugpapieren und dem Schutz vor Kriminalität.
Häufige Gründe für Polizeikontrollen:
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Überprüfung von Fahrzeugpapieren
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Geschwindigkeits-/Radarkontrollen (sehr häufig und kostspielig)
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Alkoholkontrollen (0,05% Promillegrenze)
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Sicherheitskontrollen (Gurtpflicht, Lichtpflicht am Tag)
Zusätzlich zu den normalen Verkehrskontrollen werdet ihr bereits auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt eine Polizeikontrolle/Straßensperre passieren. Außerhalb der größeren Städten in Namibia befindet sich auf jeder Zufahrtsstraße in und aus der Stadt heraus eine Polizeikontrolle. Oft reicht es, langsam durchzufahren oder kurz zu stoppen. Reduziert eure Geschwindigkeit, fahrt Schritttempo und haltet kurz an, wenn der Polizeibeamte einen nicht sowieso bereits durchwinkt. Ich bin bis jetzt fast immer durchgewunken worden. Ansonsten ist man freundlich zu den Beamten und man wird schnell weitergeschickt.
Wichtige Dokumente, solltet ihr doch einmal angehalten werden:
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Internationaler Führerschein (+ nationaler Führerschein)
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Fahrzeugpapiere bzw. Mietvertrag
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Reisepass oder Kopie
Polizeikontrollen in Namibia sind meist Routine und dienen der Sicherheit.
Staubentwicklung und Autolicht
Namibia ist ein Land mit vielen, oft staubigen Landschaften, besonders in ländlichen Gebieten und auf unbefestigten Straßen. Dies erfordert eine angepasste Fahrweise und besondere Vorsicht, sowohl für eure Sicherheit als auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Staubentwicklung auf Schotterstraßen: Besonders auf Schotterpisten entstehen bei Fahrzeugen starke Staubwolken. Dies kann die Sicht auf andere Fahrzeuge erheblich verringern, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten.
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Geschwindigkeit reduzieren: Reduziert eure Geschwindigkeit, um den Staub zu minimieren und die Sicht zu verbessern. Auf Schotterstraßen sollten man max. 80 km/h fahren.
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Abstand halten und Staubwolken vermeiden: Zu den Fahrzeugen vor euch, solltet ihr einen größeren Abstand halten, um nicht im aufgewirbelten Staub zu fahren. Versucht der Staubwolke hinter einem Fahrzeug zu entkommen, indem ihr langsamer fahrt oder wartet, bis sich der Staub gelegt hat. Ideal sind mind. 100-200 Meter Abstand. Dieser sollte jedoch je nach Staubentwicklung vergrößert werden.
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Überholvorgänge vermeiden: Bei einer starken Staubentwicklung ist vor allem bei Überholvorgängen besondere Vorsicht geboten. Durch den durch andere Autos aufgewirbelten Staub und Steine ist die Sicht deutlich eingeschränkt und ihr könnt durchaus für eine kurze Zeit den entgegenkommenden Verkehr nicht überschauen.
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Abblendlicht: Bei besonders dichten Staub, schaltet bitte das Abblendlicht ein, um besser sichtbar zu sein. Das hilft auch anderen Fahrzeugen, euch rechtzeitig zu erkennen
Bitte fahrt vorausschauend und defensiv, bleibt auf eurer Straßenseite (links!) und unterlasst Überholvorgänge, wenn durch entgegenkommende oder euch überholende Autos große Staubmengen aufgewirbelt werden. Zudem solltet ihr während der Fahrt eure Autolichter immer einschalten! Das Licht hilft durch den Gegenverkehr erkannt zu werden. Ich reduziere darüber hinaus die Geschwindigkeit, wenn die Sicht zu sehr eingeschränkt ist.
Autolicht in Namibia: In Namibia wird empfohlen, das Fahrzeug auch tagsüber mit eingeschaltetem Abblendlicht zu fahren, besonders auf unbefestigten Straßen. Insbesondere bei Dämmerung, Regen oder auf staubigen Straßen sollte das Abblendlicht eingeschaltet sein. In einigen Nationalparks gibt es spezielle Regeln bezüglich der Verwendung von Licht - achtet auf die lokalen Hinweise und Schilder.
Weiterer Hinweis:
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Durch das Fahren auf den Schotterpisten entsteht jede Menge Staub und dieser dringt in jeder kleine Ritze eures Autos. Ihr müsst davon ausgehen, dass sich im geschlossenen Kofferraum jede Menge Staub ansammelt. Dementsprechend sollten keine Lebensmittel offen im Kofferraum deponiert werden. Verstaut diese stets in irgendwelchen Kisten. Stört euch der Staub auf den Koffern, packt diese in Plastiksäcke. Aber um ehrlich zu sein: an den Flughäfen erleben die Koffer deutlich schlimmeres.
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Tipp: Manche Geländewagen besitzen eine Überdruckklappe, durch welche das Eindringen von Staub vermieden wird. Fragt ggf. eure Autovermietung, ob ihr eine an eurem Auto habt.
Farmtiere und Viehroste
Namibia ist ein Land, in dem ländliche Gebiete und viele farmwirtschaftlich genutzte Flächen vorherrschen. Besonders auf abgelegenen Straßen und in ländlichen Gebieten können Farmtiere und Viehroste eine zusätzliche Herausforderung für Autofahrer darstellen. Hier sind einige wichtige Informationen und Tipps für das Fahren in solchen Bereichen:
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Reduzierte Geschwindigkeit: In ländlichen Gegenden mit einer reduzierten Geschwindigkeit fahren, sodass man rechtzeitig auf auftauchende Tiere reagieren kann. Bei Tieren am Straßenrand langsam an diesen vorbeifahren.
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Viehroste: Auf Viehroste trifft man an den Grenzen von Weideflächen und Farmgebieten. Diese sollten mit max. 60 km/h überfahren werden, sodass man bei Hinweisschildern die Geschwindigkeit deutlich verringern sollte.
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Kurven und Hügel: Achtet besonders in kurvigen Abschnitten oder an Hügeln auf mögliche Tiere, die plötzlich auftauchen können.
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Herden: Wenn eine größere Herde die Straße überquert, haltet an und wartet, bis die Tiere weitergezogen sind. Gibt es keine andere Möglichkeit, könnt ihr auch aussteigen und die Tiere langsam auf die Seite der Straße bewegen.
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Tiere beobachten: Wenn ihr Tiere auf der Straße seht, langsamer fahren und vorsichtig sein. Hupen ist nicht empfehlenswert, da es die Tiere erschrecken könnte.
In Namibia gibt es viele private Farmen, und viele Farmen sind durch Tore mit Zäunen von anderen Gebieten abgegrenzt. Im Allgemeinen gilt es, die Tore so zu verlassen, wie man sie angetroffen hat. Wenn ihr auf einer Schotterstraße oder Landstraße unterwegs sind und auf ein Farmtor stoßen, solltet ihr wissen, wie ihr euch verhalten solltet:
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In der Regel ist das Tor zu konstruiert, dass es von Fahrzeugen leicht geöffnet und geschlossen werden kann
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Tor hinter sich schließen: Achtet immer darauf, das Tor wieder sicher zu schließen, um zu verhindern, dass Tiere entkommen.
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Vorsichtig fahren: Auf Farmstraßen und bei der Durchfahrt von Farmtoren solltet ihr langsam und vorsichtig fahren, um keine Tiere zu erschrecken.
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Respekt vor Eigentum: Ihr solltet immer sicherstellen, dass ihr nicht unbefugt auf Privatgelände fahrt oder das Tor ohne Grund öffnet.
Notfallhilfe & Pannen
Auf einer Selbstfahrerreise durch Namibia kann es zu unvorhergesehenen Situationen kommen – von einer Autopanne über medizinische Notfälle bis hin zu Unfällen. Pannen sind in Namibia aufgrund der teilweise schwierigen Straßenverhältnisse leider nicht ausgeschlossen.
In der Regel bietet der Mietwagenanbieter einen rund-um-die-Uhr Service und eine 24/7 Notfallnummer an, sodass immer ein Ansprechpartner erreichbar ist. Manche Autovermietungen schränken den Service auf den Zeitraum ~08:00-22:00 ein. Dieser sollte im Fall einer Panne oder Autoproblemen direkt kontaktiert werden. Alternativ kann der AA Namibia (Automobilclub, Pannenhilfe) kontaktiert werden.
Was tun bei einer Panne oder Autoproblemen?
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ruhig bleiben und sicher anhalten. Nicht abrupt bremsen, besonders auf Schottstraßen und Fahrzeug sicher am Straßenrand abstellen
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Pannenhilfe kontaktieren: Mietwagenanbieter oder AA Namibia
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Falls du selbst helfen kannst: Reifenpannen sind häufig! Hast du Erfahrung im Reifenwechsel, kannst du es selbst machen. Reifendruck prüfen – manchmal reicht ein Nachpumpen.
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Kein Handyempfang? Warte auf ein anderes Auto & bitte um Hilfe.
Tipp: Viele Mietwagenanbieter erlauben es, Reifen in einer Werkstatt wechseln zu lassen & die Kosten später zu erstatten – vorher abklären!
Unfall in Namibia - Was tun?
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Unfallstelle absichern: Warnblinker einschalten & Warndreieck aufstellen
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Hilfe rufen: Polizei unter 10111 kontaktieren ((bei Sach- & Personenschäden Pflicht!) und Mietwagenfirma sofort informieren
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Fotos & Notizen machen: Kennzeichen, Standort & Schäden fotografieren, Zeugenaussagen notieren (falls vorhanden)
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Unfallprotokoll erstellen: Die Polizei stellt eine Unfallnummer aus – wichtig für Versicherungen! Bei Mietwagenunfällen ist ein polizeiliches Protokoll oft Pflicht, sonst keine Kostenerstattung.
Medizinische Notfälle & ärztliche Versorgung:
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In Windhoek gibt es gute Privatkliniken: MediClinic Windhoek (+264 61 433 1000) und Roman Catholic Hospital (+264 61 270 2911)
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In ländlichen Gebieten gibt es wenige Krankenhäuser, daher Erste-Hilfe-Set mitführen!
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Luftrettung & Notfallrücktransport: E-Med Rescue 24 (+264 61 411 600) – Private Luftrettung für schwere Notfälle. Falls du schwer krank wirst, kann eine Reiserücktransport-Versicherung wichtig sein.
Tipp: Reiseversicherung abschließen! Namibia hat gute private Kliniken, aber Behandlungen müssen oft direkt bezahlt werden.
Kein Handyempfang? Was tun in abgelegenen Gebieten?
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In Namibia gibt es viele Gegenden ohne Mobilfunknetz! Falls du Hilfe brauchst:
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Warte auf ein anderes Fahrzeug – Namibier & Reisende sind meist hilfsbereit.
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GPS-Notfallgerät mit Satellitenverbindung (SPOT, Garmin InReach) mitnehmen.
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Fahre nie ohne ausreichend Wasser & Vorräte in abgelegene Gebiete.
Tipp: Wenn du Offroad fährst, immer jemandem deine Route mitteilen & bei Lodges Bescheid sagen, wann du zurück sein wirst.
Wichtige Notfallnummern in Namibia
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Polizei & Notruf: 10111
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Ambulanz & medizinischer Notfall: 211 111 (Windhoek) oder 085 911
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Feuerwehr: 061 211 111
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Unfallrettung (ERT – Emergency Rescue Team): 081 9242
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AA Namibia (Automobilclub, Pannenhilfe): 061 224 201
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Deutsche Botschaft in Windhoek: +264 61 273 100
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Private Luftrettung für schwere Unfälle: E-Med Rescue 24 (+264 61 411 600)
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MediClinic Windhoek (+264 61 433 1000)
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Roman Catholic Hospital (+264 61 270 2911)
Eine gute Vorbereitung ist die beste Sicherheit – mit dem richtigen Wissen kannst du deine Reise sorgenfrei genießen!